Ortschronik

Das Kirchdorf Itzing liegt südlich der Stadt Monheim an der alten Reichsstraße Donauwörth - Nürnberg. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus der ersten Hälfte des 12.Jahrhunderts: "Ozzingun", d.h. zu den Leuten eines Ouzo, Uzo. Zwischen 1057 und 1075 weihte hier Bischof Gundekar II von Eichstätt eine Kirche zu Ehren von St. Michael der noch heute Patron der Ortskirche ist. Ein Ortsadel, der zur Verwandschaft des Monheimer Adels gehörte, wird für 1312 durch die Klosterfrau "Berht von Vtzingen" und für 1351 durch einen "Kuno von Itzingen" bezeugt. Vermutlich derselbe oder sein Nachkomme Ritter Kuno von Killingen nahm 1395 das Ordensgewand zu Kaisheim und vermachte diesem Kloster alle seine Besitzungen zu Itzing. "am ersten daß burgstall mit seinem graben, weyer, vischgrub und ander zugehorung". Neben Kaisheim war Kloster Monheim maßgebender Grundherr des Ortes, dessen Geschichte stets in enger Verbindung mit der des Benediktinerinnenklosters stand. Itzing gehörte mit Ausnahme der kaisheimischen Güter mit Gericht und Scharwerk zur Vogtei Monheim der Grafschaft Graisbach. Eine Differenz zwischen dem Pfleger zu Monheim und dem Kloster Kaisheim hinsichtlich ihrer Untertanen wurde im Jahr 1379 beigelegt. Rechtsnachfolger des Klosters Monheim wurde 1531 nach dessen Aufhebung Pfalz - Neuburg, welches später unter Kurfürst Johann Wilhelm den bis dahin zum fürstlichen Kastenamt gehenden Großzehent von Itzing der Stadt Monheim überließ. 1542 wurde unter Pfalzgraf Ottheinrich die Reformation durchgeführt und Itzing blieb bis 1617, also 75 Jahre lutherisch. Während des Dreißigjährigen Krieges teilte Itzing das Los der benachbarten Dörfer: Die Bauernhöfe und die Kirche wurden zum größten Teil verwüstet und zerstört. Doch einige Werke mittelalterlicher Kunst blieben der Kirche erhalten. Seit 1480 bestand eine Filiale der Pfarrei Monheim. Die Kirche wurde 1748 an alter Stelle inmitten des Ortes neu erreichtet, 1915/20 erstmals restauriert. Im Jahre 1710 erhielt die Stadt Monheim den Großzehent zu Itzing, den früher das Kloster Monheim , dann dessen Rechtsnachfolger, Pfalz - Neuburg, genossen hatte. Die 1751 gegossene Glocke hält mit ihrer Inschrift das Andenken an die damaligen Ortsführer Michael Mayinger, Josef Mair, Johann Martin Schüster und Johann Georg Gall fest.

In den weiteren Jahren ließ die aufstrebende Gemeinde in den kommunalen Belangen rege Tätigkeiten folgen. In den Jahren 1945 bis 1951 erfolgte der Gemeindestraßenausbau. Unter großen Anstrengungen verbunden mit enormen Eigenleistungen wurde der Kirchturm nahezu neu aufgebaut. Die Renovierung der Kirche im Jahre 1952 schloß sich an. Für damalige Verhältnisse war der Bau der Wasserleitung in Itzing ein Großprojekt. Dies konnte 1958 abgeschlossen werden. Als weitere Maßnahmen standen der Bau einer Lehrerwohnung, Ausbau der Ortsdurchfahrt sowie die teilweise Kanalisation auf dem Programm.

Der Neuausbau der B2 hatte einen erheblichen Verlust landwirtschaftlicher Grundstücke zur Folge. Die Gemeinde selbst wirkte beim Bau der Unterführung zur B2 mit. Auch innerhalb der Ortschaft war eine rege Bautätigkeit zu verzeichnen. Nachdem diese Projekte sehr erfolgreich abgeschlossen wurden, konnte der Bau einer Brücke über die Ussel, sowie der damit verbundene Straßenbau östlich der B2 in Angriff genommen werden. Mit der Installation der Straßenbeleuchtung im Jahr 1973 konnten diese Maßnahmen zum Abschluß gebracht werden.

Der Zug der Gebietsreform machte auch vor der Gemeinde Itzing nicht Halt. Seit 1.5.1978 wurde Itzing in die Stadt Monheim eingegliedert.

Ein weiterer Meilenstein in der Fortentwicklung des Ortes Itzing und seiner landwirtschaftlichen Struktur wurde mit der Durchführung der Flurbereinigung gesetzt. Angeordnet wurde das Verfahren am 20.11.1974 durch die Krumbacher Flurbereinigungsbehörde. Von der Anordnung bis zum Abschluß mit der Schlußfeststellung in Jahre 1993 entstanden Gesamtausgaben in Höhe von 4,3 Mio. DM. Der landwirtschaftliche Reiz des Usseltals konnte in der Flurbereinigung erhalten und gestärkt werden.

Der Zahn der Zeit nagte freilich auch an der Ortskirche. Es wurde somit 1991 mit umfangreichen Restaurierungsarbeiten im Innen- und Außenbereeich der Kirche begonnen. So mußte beispielsweise das Deckenfresco im Chorraum gesichert und eine Dachsanierung mit Neueindeckung durchgeführt werden. Es wurde auch das Kriegerdenkmal neu gestaltet und eine Friedhofssanierung vorgenommen. Die Restaurations- und Sanierungsmaßnahemen fanden 1993 den Abschluß mit einem Kostenvolumen von 550.000,- DM.

Mit dem Bau der Kläranlage im Jahr 1987 wurde gleichzeitig der Ausbau der Ortskanalisation in Itzing eingeleitet. Diese Maßnahmen brachten natürlich erhebliche Unkosten für die einzelnen Haushalte mit sich. Seit der Erneuerung der Ortsstraßen 1997 ist wieder eine gewisse Normalität in unseren derzeit 248 Einwohner zählenden Ort eingekehrt.

(Der Text ist übernommen aus der Festschrift des 75-jährigen Gründungsjubiläums des Schützenvereins Immergrün Itzing. Verfasst wurde er damals von Martin Lachenmair.)