Aufzeichnungen zum Wald der Gemeinde Itzing

Im Gemeindekataster Itzing´s, vom 21. Februar 1866, steht, dass aus dem unfürdenklichen Eigentum der Gemeinde Itzing, 38 Landwirten ein volles Nutzungsrecht an den unverteilten Gemeindegründen zuprotikuliert wurde.

Das Wort unfürdenklich ergab sich dadurch, so Kaspar Roßkopf, dass vor dem Jahr 1860 und noch Früher nichts mehr bekannt ist.

Kaspar Roßkopf ist weiter bekannt, dass bis zum Jahr 1966 Schararbeit geleistet wurde. Schararbeit bedeutete die vielen Arbeiten für die Gemeinde kostenlos zu verrichten.

Ganz kostenlos mußten jedoch die anfallenden Waldarbeiten nicht verrichtet werden. Die 38 Rechtler machten Stammholz, was wiederum verkauft wurde. Das Brennholz, etwa 5 bis 6 Ster, bekamen/bekommen die Rechtler, auch das Oberholz, genannt Wellholz kostenlos.

Mit dem Holzgeld wurde z. B. der Kirchturmbau 1950, der Wasserleitungsbau 1958 oder der Straßenbau Anfang der 60 Jahre finanziert.

Es hat nie einen "Aufstand" gegeben, was der Bürgermeister für notwendig erachtete ausgeführt.

Wieder zum Wald. Bis 1966 war es üblich, dass mindestens eine Person der 38 Rechtler sieben halbe Tage zum Kultivieren (Jungbestand an Wald versetzen) kostenlos gehen musste. Wenn die Arbeit verrichtet war, gab es in der ehemaligen Gaststätte Reiber (bis 1994) eine Brotzeit, welche die Gemeinde bezahlte.

Im Jahre 1966 hat der Gemeinderat beschlossen, dass die Waldarbeiten bezahlt werden. Es wurde dabei ein "Hauerlohn" bezahlt, pro Ster 10,-- DM.

Im Jahre 1976 wurde der Wald aufgeteilt. Die Gemeinde bekam 55 % (76 ha) und die Waldgenossenschaft 45 % (63 ha) zugesprochen. Das soweit zum Wald.

Noch eine Bemerkung zum Geschehen im Ort in der Zeit von 1945 bis 1952. Der damalige Bürgermeister, Josef Prebeck sen., hatte es nicht leicht. In seiner Amtszeit kamen die Flüchtlinge und Ausgewiesenen des 2. Weltkrieges in den Ort. Josef Prebeck hat dabei die ankommenden Leute bei den einzelnen Familien unterbringen müssen.

Geschrieben aus Erinnerung im November 2001,

Kaspar Roßkopf